Akademischer Werdegang: Ich wurde in Hamburg geboren und verlebte meine Kinder- und Schulzeit in Worpswede und Bremen. Von 1982 bis 1987 studierte ich Geschichte, Geografie und Philosophie an der Universität Michel de Montaigne Bordeaux III in Frankreich. 1998 promovierte ich mit summa cum laude an der Universität Hamburg über die Geschichte dieser Stadt im Zeitalter der Französischen Revolution und Napoleons. 2004 habilitierte ich mich dort mit einer Schrift über Ludwig Bechstein und die literarische Rezeption frühneuzeitlicher Hexenverfolgung im 19. Jahrhundert. Meine Venia legendi umfasst die Mittlere und Neuere Geschichte. Als langjähriger Mitarbeiter von Prof. Dr. Arno Herzig übernahm ich nach dessen Emeritierung seinen Lehrstuhl als Vertretung, bevor ich 2005 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an die Helmut-Schmidt-Universität (Universität der Bundeswehr) wechselte. 2006 wurde ich Professor für die Geschichte der Frühen Neuzeit an der Universität Paul-Valéry Montpellier III, 2008 Vizepräsident derselben. Als Gastprofessor betätigte ich mich in den Jahren 2003 bis 2006 wiederholt an den Universitäten Michel de Montaigne Bordeaux III und Bretagne-Sud. 2001 gründete ich den Arbeitskreis für Norddeutsche Hexen- und Kriminalitätsforschung. Im Februar 2009 wurde ich wegen meiner Verdienste um die deutsch-französische Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Hochschulwesens zum „Chevalier dans l´Ordre des Palmes académiques“ ernannt. Ich bin Ehrenbürger der nordamerikanischen Stadt Louisville, Gutachter in zahlreichen deutschen und internationalen Forschungseinrichtungen und Gremien, im Vorstand mehrerer Stiftungen. Nach fünf Jahren als Vizepräsident der Universität Paul-Valéry und 4 Jahren als Institutsdirektor zog ich mich 2015 von sämtlichen hochschulpolitischen Verwaltungsaufgaben vorübergehend zurück, um den Bezug zu Forschung und Lehre nicht gänzlich zu verlieren. Mit Unterstützung der Deutsch-Französischen Hochschule gründete ich zu diesem Zeitpunkt ein Netzwerk von Nachwuchsforscherinnen und -forschern zur historischen Reiseberichtserstattung. 2016 wurde ich Präsident der Universität Vechta und übte dieses Mandat bis 2021 aus, beschloss dann aber der Hochschulverwaltung endgültig den Rücken zu kehren. Seit 2022 bin ich wieder als Professor für die Geschichte der Frühen Neuzeit tätig. Mein wissenschaftlicher Fokus liegt gegenwärtig auf einem Projekt zur digitalen Erschließung, Nutzung und Interpretation frühneuzeitlicher Reiseliteratur sowie auf Fragestellungen, die sich mit gesellschaftlichen Transformationsprozessen zu Beginn des 21. Jahrhundert befassen. Seit 2021 bin ich Sprecher des wissenschaftlichen Hochschulverbundes 4N (Nordwest Niedersachsen Nachhaltig Neu), der vom MWK mit 6 Millionen Euro gefördert wird. Seit 2022 bin ich ebenfalls Direktor des Zentrums für Historische Reiseforschung (ZHRF), außerdem assoziiertes Mitglied des Centre Georg Simmel (EHESS/CNRS) in Paris.
Die Anforderungen, die heutzutage an gute Lehre gestellt werden sind vielseitig, weil die Studierenden in ihren Bildungsbiographien heterogener geworden sind und das voruniversitäre Bildungsniveau ungeachtet immer besserer Noten tendenziell eher abzunehmen scheint. Lehre soll dennoch zu kritischem Denken anregen, inspirieren, motivieren, praxisnah und forschungsorientiert sein. Sie soll die Studierenden auch in die Verantwortung nehmen, wie der Stifterverband in seiner "Charta für gute Lehre" im Jahre 2013 schrieb.
Über lange Jahre als Gutachter in dieser Einrichtung für innovative Hochschullehre tätig (Publikation), lege ich aus diesen Erfahrungen heraus Wert auf Lehrveranstaltungen, die sich aus der Forschung heraus entwickeln und Theorie und Praxis in Relation stellen. Neue didaktische Wege und Vorgehensweisen, der Einsatz moderner technologischer Hilfsmittel ergänzen traditionelle Seminar und Vorlesungs- und Lektüreveranstaltungen. Großen Wert lege ich auf Exkursionen zu verschiedenen Orten historischer Überlieferung und Dokumentation (Malta Dokumentation), auf die Einbindung von Archiven und Bibliotheken in Lehrveranstaltungen und auch auf die Vermittlung interdisziplinärer Forschungsansätze und Methoden (Impressionen). Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und auf dem internationalen Austausch (Veranstaltungen).
Lehre sollte den Studierenden und den Lehrenden Freude bereiten, dabei aber immer die wissenschaftlichen Prämissen universitärer Ausbildung als Grundlage betrachten. Wichtig ist mir insbesondere die Vermittlung der Bedeutung kritischen Denkens als integraler Bestandteil guter wissenschaftlicher Praxis. Wer sich kritisch mit den verwendeten Methoden und theoretischen Ansätzen, den vorausgesetzten Begrifflichkeiten und den gezogenen Schlussfolgerungen auseinandersetzen kann, hat bereits viel gewonnen. Wer dazu noch rhetorisch gut aufgestellt ist und schriftlich unter Berücksichtigung der unabdingbaren Grundlagen von Rechtschreibung und Grammatik angemessen argumentieren kann, ist umso besser aufgestellt. Dazu beizutragen und diese Fähigkeiten den Studierenden so gut wie möglich zu vermitteln, ist mir wichtig.
SoSe 2024
pbx132 Historische Stätten in Neapel und Süditalien
pbx133 Konzeptionen und Forschungsmethoden interdisziplinärer Wissenschaftspraxis
pjm001.3 Begleitveranstaltung zum Projektband im Fach Geschichte: Museumslandschaften im Oldenburger Münsterland
WiSe 2023/2024
pbx131 Im Spannungsfeld von Theorie und Praxis: Historische Forschungen zur Frühen Neuzeit
pbx132 Historische Wissensspeicher: Seminar & Exkursion
pjm001.2 Methoden und Techniken wissenschaftlichen und/oder didaktischen Arbeitens zur Vertiefung der im Bachelorstudium erworbenen wissenschaftlichen Kompetenzen im Fach Geschichte: Vorbereitung auf das Projektband
